Prüfungskatalog
Anforderungen und Katalog stellen lediglich eine Empfehlung des Vorstandes in Absprache mit dem Landesprüfungsreferenten des TVBB dar.
Weiß steht für das Nichts oder die Unschuld des Anfängers
Taekwondo ist eine ca. 2000 Jahre alte koreanische Kampfsportart.
Tae | Fuß, springen, treten, die Techniken mit dem Fuß, |
Kwon | Hand, schlagen, die Techniken mit der Hand |
Do | der Weg, die Philosophie, die Art und Weise |
Taekwondo | Der Weg mit Füßen und Händen zu kämpfen |
Vereinsregeln (Dojang-Etikette) des TKD - Vereins Taeguk e. V.
- Jeder TKD-Schüler hat in ordentlichem und sauberem Tobok pünktlich im Dojang zu erscheinen!
- Beim Betreten des Dojang verneigt sich der Schüler vor seinem Sabom und vor dem Trainingsort mit Respekt!
- Der Schüler trainiert nach Anweisung des Sabom nach seinen besten Möglichkeiten! Besonderer Einsatz wird bei der Erwärmung zur Vermeidung von Verletzungen verlangt!
- Wer unentschuldigt zu spät kommt oder den Trainingsablauf stört, kann vom Training ausgeschlossen werden!
- Jeder Schüler trainiert so, dass er sich oder andere nicht verletzt!
- Das Dojang ist ein Ort der körperlichen Betätigung und der geistigen Entspannung. Während des Trainings sollte Ruhe herrschen!
- Ein Verlassen des Dojangs während des Trainings erfolgt ausschließlich nach Erlaubnis des Trainers!
- Nach Beendigung des Trainings verneigt sich der Schüler vor seinem Sabom und dem Trainingsort mit Respekt und Dankbarkeit!
- Im Training ist das Essen und Trinken untersagt, besonders Kaugummis sind verboten!
- Vor dem Training sind sämtliche Schmuckstücke wie Ketten und Ringe abzulegen! Piercings sind zu entfernen oder abzutapen!
Diese Kombination ist selten zu sehen, da dieser Grad oft übersprungen wird.
Die Grundtechniken sollten gekonnt und gekannt werden. Die Prüflinge sollen die Techniken nicht nur vorzeigen können, sondern auch deren Fachbezeichnungen (deutsch / koreanisch) wissen. Diese Grundtechniken sollten nicht in einem isolierten Programm vorgeführt werden sondern sollen in der Anwendung im 1-Schritt-Kampf auftreten (Stellungen / Handtechniken) sowie an der Pratze angewendet werden (Beintechniken).
Ein-Schritt-Kampf (Hanbon Kyorugi / Ilbo Taeryon)
Generell muss beidseitig angegriffen werden (Faustangriff zum Kopf), sowohl mit der linken als auch mit der rechten Faust oder Fußangriff mit rechtem oder linkem Bein auf direktem Weg zum Partner mit abstellen des Angriffbeines nach vorne. Die Prüflinge merken anhand des Blockes sehr schnell, mit welcher Seite angegriffen wird. Es gibt keine Vorgabe, mit welcher Seite zuerst angegriffen wird.
formenorientiert: Techniken und Stellungen werden "traditionell" (in Grundschule) ohne oder mit leichtem Kontakt durchgeführt.
Ap Chagi | Vorwärtsfußtritt |
Miro Chagi | Stopp- / Schubtritt |
Ap Chaolligi | Fußhochschwung vorwärts |
An Chaolligi | Beinschwung / Kreisfußschlag von außen nach innen |
Bakkat Chaolligi | Beinschwung / Kreisfußschlag von innen nach außen |
Angriff
Baro / Bandae Momtong Jirugi | Fauststoß Körpermitte |
Baro / Bandae Olgul Jirugi | Fauststoß zum Kopf |
Sonnal An Chigi | Handkantenschlag |
Sonnal Yop Chigi | Handkantenschlag zur Seite |
Abwehr
Arae Makki | Tiefblock |
An Makki | Körpermittel-Block von außen nach innen |
Olgul Makki | Kopfblock |
Arae Heycho Makki | Keilblock nach unten |
Apsogi | kleine Schrittstellung |
Apkubi Sogi | große Schrittstellung |
Narahni Sogi | kleine Parallelstellung |
Moa Sogi | geschlossene Stellung |
Charyot Sogi | Achtungstellung |
Juchum Sogi | große Parallel- / Reiterstellung |
mit oder ohne Partner (2 bisher erlernte Grundtechniken mit Auslagewechsel)
siehe 10. Kup
Die Ursprünge des Taekwondo liegen in der historischen Frühgeschichte Koreas, das sich vor ca. 2.000 Jahren aus dem Königreichen Koguryo, Paekche und Silla zusammensetzte. Diese drei Dynastien schlossen sich zusammen, um ihr Land gegen Eindringlinge zu verteidigen.
Überlieferungen zufolge übten sich die Soldaten der damaligen Zeit in der waffenlosen Kampfkunst, dem sogenannten Subak, einer spielerischen Art des unbewaffneten Kampfes, das auch in der einfachen Bevölkerung regen Zuspruch fand. Das Hauptaugenmerk wurde hierbei jedoch nicht so sehr auf die Kampftechnik gelegt, sondern diente vielmehr dem gesundheitlichen Aspekt, der Körperertüchtigung und natürlich auch der Selbstverteidigung. Aus allen bekannten und von Generation zu Generation überlieferten Techniken entwickelte sich bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts das Taekyon, dem Vorläufer des heutigen modernen Taekwondo, bei dem das Hauptaugenmerk auf die Fußkampftechniken gelegt wurde.
Während der japanischen Besatzungszeit (1909-1945) wurde die Ausübung aller koreanischen Kampfkünste verboten. Viele Koreaner trainierten deshalb heimlich. So wurde Taekwondo zum wichtigen Bestandteil der koreanischen Identität. Bereits ein Jahr nach der Befreiung gab es die ersten Versammlungen der größten Kampfsportschulen, bei denen versucht wurde, alle Kampfstile zu vereinen.
Nach dem zweiten Weltkrieg und der Teilung in Nord- und Südkorea begann auch für Taekwondo ein geteiltes Zeitalter. In Nordkorea entwickelte sich unter General Choi Hong Hi das ITF (International Taekwondo Federation) System, in Südkorea unter Kim Un-Yong des WTF (World Taekwondo Federation) Taekwondo.
Im April 1955 einigten sich die führenden Kampfsportexperten auf den Namen Taekwon-Do. 1971 wurde Taekwondo in Korea als Nationalsportart anerkannt und 1973 wurde die WTF offiziell gegründet. Im Mai 1973 wurde in der Sportarena des Kukkiwon, dem Taekwondozentrum der World Taekwondo Federation (WTF), die erste offizielle Weltmeisterschaft der Herren ausgetragen. Seit dieser Zeit werden diese im zweijährigen Rhythmus wiederholt. Seit 1979 gehen auch Frauen bei Weltmeisterschaften an den Start.
Am 20.6.1981 wurde die Deutsche Taekwondo Union (DTU) gegründet. Wurde bisher nur Wettkampftaekwondo auf Weltebene ausgetragen, so fand 2006 auch die erste lange erwartete Weltmeisterschaft Formen statt.
Die Koreanische Flagge
Die südkoreanische Flagge selbst enthält noch vieles von der Philosophie und Mystik Asiens. Auf ihr ist das Yin-Yan Symbol dargestellt, die obere Hälfte rot (Yin), die unter blau (Yan). Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass trotz einer ständigen Bewegung innerhalb der Sphäre die Idee von Gleichgewicht und Gegensatz der zentrale Gedanke ist und symbolisiert wird. Die drei ungebrochenen Linien links oben stehen für den Himmel die diagonal gegenüberliegenden drei gebrochenen Linie in der Mitte. Diese Anordnung bedeutet Feuer. Während das diagonale Gegenüber das Smbol für Wasser ist.
siehe Theorie zum 10. Kup
Entsprechend der relevaten Techniken (siehe Handtechnicken, Fußtechniken und Stellungen).
Gelb steht für dir Farbe des Samens, der gepflanzt wird. In diesem Fall ist damit gemeint: Der Grundstein für die Ausbildung des Schülers wird gelegt.
* wettkampforientiert: Freikampfübungen werden aus frei wählbaren Stellungen und Situationen heraus ausgeführt.
Bisher geprüfte Grundschultechniken.
(Paldung) Dollyo Chagi | Halbkreisfußtritt mit dem Fußspann |
Yop Chagi | Seitwärtsfußtritt |
Naeryo Chagi | Abwärtsschlag |
Bakkat Naeryo Chagi | Abwärtsschlag von innen nach außen |
An Naeryo Chagi | Abwärtsschlag von außen nach innen |
Angriff
Momtong Dubon Jirugi | Doppelfauststoß zum Solarplexus |
Olgul Dubon Jirugi | Doppelfauststoß zum Kopf |
Abwehr
Momtong Bakkat (Palmok) Makki | Mitteblock von innen nach außen |
Momtong Heycho Makki | Keilblock zur Körpermitte |
Dwitkubi Sogi | Rückwärtsstellung |
Junbi Sogi | Vorbereitungsstellung |
mit oder ohne Partner (2 bisher erlernte Grundtechniken mit und ohne Auslagewechsel, Ausfall-Schritt, One-Step, Drehung, Vorwärts- / Rückwärts-Step
Die Formen (Taeguk / Poomse) stellen einen imaginären Kampf gegen mehrere Angreifer dar. In vorgeschriebenen Bewegungsfolgen werden mögliche Reaktionen auf verschiedenste Angriffe eingeübt. Dies sollte beim Vortragen deutlich zu erkennen sein. Durch das ständige Wiederholen der Bewegungsabläufe werden diese automatisiert und optimiert. Jede Bewegung hat mindestens eine Anwendung. Der Ausübende sollte in der Lage sein, diese zu erklären.
Der Einschrittkampf schult
- das Distanzgefühl
- die exakte Ausführung der Techniken
- das gemeinsame Üben mit dem Partner
- das Timing
Das Steppen ermöglicht
- das Halten der Distanz (Ausweichen)
- das Positionieren in eine günstige Distanz für Folgetechniken
- die Lockerung der Muskulatur
- das Täuschen des Gegners
Pratzenübungen dienen
- der Schulung der Treffgenauigkeit
- der Verbesserung des Distanzgefühls
- einer Verbesserung der Techniken
Entsprechend der relevaten Techniken (siehe Handtechnicken, Fußtechniken und Stellungen).
Einfach ausgedrückt: Der Grundstein hat sich verfestigt.
Bisher geprüfte Grundschultechniken.
Das Trigramm (Symbol "Keon") der ersten Form besteht aus drei ungebrochenen, männlichen Linien. Es steht für reines Yin und wird durch den Himmel und das Licht symbolisiert. Im I-Ging wird dem Himmel die Zeugungskraft zugeschrieben, im Gegensatz zur empfangenen Erde. Allgemeiner steht der Himmel für die Schöpfung und den Anfang des Seins. So ist auch Taeguk Il-Jang der Anfang und die Quelle aller weiterer Entwicklungen im Taekwondo. Die Form sollte in kraftvoller Frische in dem Bewusstsein ausgeführt werden, dass man etwas Neues beginnt.
Apchuk Dollyo Chagi | Halbkreistritt mit dem Fußballen |
Paldung Chagi | 45°-Kick mit dem Fußspann |
Angriff
Sonnal An Chigi | Handkantenschlag von außen nach innen |
Abwehr
Yop Makki | nur in Verbindung mit Juchum Sogi / Dwitkubi |
An Palmok Bakkat Makki | Innenunterarmblock von innen nach außen |
Han Sonnal Bakkat Makki | Handkantenblock von innen nach außen mit einer Hand |
Wiederholung der Stellungen bis 8. Kup
Wiederholung der Steps vom 8. Kup, mit Partner
- Auslagenwechsel hintenherum (Wechsel durch Drehung auf der Stelle)
- Two-Step
- X-Step (Fußwechsel auf der Stelle ohne Körperdrehung)
- Jagd-Step (Gleiten mit dem Standbein)
formen- oder wettkampforientiert, bisheriges Grundtechnikprogramm sowie Halbkreistritte bei angewandter Step-Schule (2x treffen mit Auslagewechsel)
formenorientiert - 5 Aktionen rechts / links (2x Hand-, 2x Fußtechniken). Vorführung eines technisch-praktischen Programms gegen Angriffe mit Halbkreistritt.
Angriff
- Halbkreistritt
Verteidigung
- Fauststoß
- Vorwärtsfußstoß
- Abwärts-, Kreis-, Halbkreisfußschlag
Verteidigungsprinzipien
- räumlich vielfältiges Ausweichen
- Ausweichen mit / ohne Abwehr bzw. Deckung
- 1 Gegentechnik nachzeitig
- wechselseitige Technikübung nach dem Rhythmus 1x1, Ausführung links und rechts
- Prinzip "Ausweichen und Wiederkommen" bei der Ausführung "1x1-nachzeitig"
- Technikausführung mit gleichzeitiger Deckung zur Eigensicherung" bei der Ausführung "1x1-gleichzeitig"
- Die Techniken sind für beide Partner gleich und vorher festzulegen: Ap Chagi / Dollyo Chagi / Paldung Chagi / Naeryo Chagi
Überprüfung von nicht taekwondo-spezifischen Angriffen wie Halten und Klammern (Haare ziehen von hinten, Schultern von hinten mit beiden Händen festhalten, Schultern von vorn mit gebeugtem / gestrecktem Arm / Armen, Revers mit gewinkeltem / gestrecktem Arm fassen) auf ihre Funktionalität.
Dabei bedeutet "Funktionalität", dass der Angreifer den Verteidiger ein- oder beidhändig ergreift (Halten) und ihn durch Druck oder Zug aus dem Gleichgewicht bringt oder ihn umklammert (Funktionieren des Angriffs). Der Verteidiger versucht, sich - ohne Kenntnis SV-spezifischer Techniken - aus der Umklammerung zu befreien. Die Umklammerung muss fest ausgeführt werden, damit die Wirksamkeit gezeigt wird.
Einfache Übungen aus der Fallschule mit der Hilfe des Partners (vorwärts / rückwärts).
Notwehr ist ein Begriff der Rechtssprache. Er bezeichnet die Verteidigung eines Menschen, die zur Abwehr eines rechtswidrigen, gegenwärtigen Angriffs durch einen anderen Menschen erforderlich ist (§ 32 StGB, § 227 BGB). Notwehr ist nicht strafbar und gilt auch im Zivilrecht nicht als unerlaubte Handlung. Unter einem Angriff versteht man dabei jede Bedrohung rechtlich geschützter Interessen durch menschliches Verhalten. Ein Angriff ist gegenwärtig, sobald diese Bedrohung unmittelbar bevorsteht, gerade stattfindet oder noch andauert. In jedem Fall entfällt die Rechtswidrigkeit des Angriffs immer dann, wenn zugunsten des Angreifers selbst ein Rechtfertigungsgrund eingreift (etwa Notwehr oder Notstand). Wenn bspw. ein Angegriffener eine Sache eines Dritten zuhilfe nimmt, um einen tätlichen Angriff gegen seine Person abzuwehren, darf der Dritte seinerseits nicht dem Angegriffenen die Sache wegnehmen. Für den Dritten liegt keine Notwehrlage vor, da die Verwendung und ggf. Beschädigung der Sache durch den Angegriffenen aufgrund dessen Notwehrlage gerechtfertigt ist. Eine Notwehr gegen eine Notwehrhandlung ist nicht möglich. Kennzeichnend für die Notwehr sind eine Notwehrlage und eine Notwehrhandlung.
Notwehrlage
Eine Notwehrlage ist gegeben, wenn sich der Angriff gegen Leben, Körper, Gesundheit, Freiheit, Eigentum oder andere Rechtsgüter richtet. Der Angriff muss gegenwärtig sein, er darf noch nicht beendet sein (Rache ist also keine Notwehr). Eine Notwehrhandlung ist jedoch nur gerechtfertigt, wenn sie geeignet und erforderlich ist, den Angriff abzuwehren. Unerheblich ist, ob der Verteidiger selbst oder ein anderer angegeriffen wird; im zweiten Fall spricht man von Nothilfe.
Notwehrhandlung
Mit Notwehrhandlung bezeichnet man die Handlung, die der Verteidiger zur Abwehr des Angriffs vornimmt. Notwehr berechtigt nur zur erforderlichen Verteidigung. Erforderlich ist eine Verteidigung dann, wenn sie geeignet ist, den Angriff sicher und endgültig zu beenden. Der Notwehrübende hat dabei das relativ mildeste Mittel zu wählen, allerdings muss er sich auf Risiken bei der Verteidigung nicht einlassen. Ebenso ist eine "schimpfliche Flucht" zwingend notwendig, da das Recht dem Unrecht nicht weichen muss.
Prinzipiell findet keine Abwägung zwischen den Rechten des Angegriffenen und des Angreifers statt, so dass die Verteidigungsmaßnahmen unter Umständen auch heftiger ausfallen können als die Tat des Angreifers (z. B. die Abwehr leichter Körperverletzung durch schwere Körperverletzung). In bestimmten Fällen wird vom Angegriffenen jedoch erwartet, dem Angriff auszuweichen: beispielsweise wenn es sich beim Angreifer um ein Kind oder einen Geisteskranken handelt. Das gleiche gilt, wenn der zu erwartende Schaden nur gering ist. Besonders im letzten Fall wird erwartet, dass die Verteidigungsmittel im rechten Verhältnis zur Tat stehen; die Gefährdung von Menschenleben ist also unzulässig, wenn sie dem Schutz eines minderwertigen Gutes dient. Überschreitet der Angegriffene die Grenzen der Notwehr jedoch aus Furcht, Schrecken oder Verwirrung (so genannter Notwehr-Exzess), wird er nicht bestraft.
Zur Abwehr
Die Notwehr darf sich nur gegen den Angreifer richten. Werden andere in die Notwehrhandlung einbezogen, so kommen lediglich andere Rechtfertigungs- oder Entschuldigungsgründe (z. B. Notstand) in Betracht.
Nothilfe
Bei der Abwendung von Angriffen auf einen anderen spricht man von Nothilfe. Dabei ist zu beachten, dass eine "Staatsnothilfe", also eine Nothilfe zu Gunsten der Interessen der Allgemeinheit, in der Regel unzulässig ist.
Notwehrprovokation
Ein Sonderfall liegt vor, wenn der Angegriffene die Notwehrlage selbst (etwa durch Provokation des Angreifers) entweder mit Vorsatz oder auf andere Weise herbeigeführt hat. In diesem Fall spricht man von einer Notwehrprovokation.
Notwehrexzess
Überschreitet der Verteidiger das Maß der Notwehr, so liegt ein Notwehrexzess vor. Der Verteidiger handelt in diesem Fall rechtswidrig, kann aber dennoch straflos bleiben, wenn er aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken (den sog. asthenischen Affekten) handelte, sodass es ihm an Schuldfähigkeit mangelt (vgl. § 33 StGB).
Der traditionelle Einschrittkampf ist ein formenerklärender Einschrittkampf. Der Angriff erfolgt auf traditionelle Art mit der Faust in Abgubi, die Konteraktionen werden kurz gehalten um die Techniken exakt zu demonstrieren. Geschult werden Distanzgefühl, Genauigkeit der Techniken, Anwendungsmöglichkeiten der Techniken, das Zusammenspiel mit dem Partner und die Kontrolle der Techniken.
Der moderne Einschrittkampf orientiert sich am Freikampf. Er soll einen Übung hin zum Freikampf sein und erfolgt aus der Kampfstellung heraus. Angegriffen wird mit dem Dollyo-Chagi (Paldung), der im Freikampf am häufigsten auftretenden Technik. Geschult werden sollen Reaktion, Distanzgefühl, Kontrolle der Techniken (freikampforientiert) und das Ausweichen.
- Steppen auf der Stelle
- Auslagenwechsel
- Slide-Step
- Ein-Schritt-Technik One-Step
- Zwei-Schritt-Technik Two-Step
- Jagd-Step
- Rückwärts-Step
- X-Step / Kreuz-Step
- Seit-Step
Entsprechend der relevaten Techniken (siehe Handtechnicken, Fußtechniken und Stellungen).
Grün steht für die Pflanze, die sich aus dem Samen entwickelt und zeigt, dass der Schüler sich wie die Pflanze Richtung Himmel erstreckt.
Bisher geprüfte Grundschultechniken, insbesondere erlernte Formen.
Das Symbol "Tae" der Taeguk Ih-Jang ist der See. Es steht für Freude und Heiterkeit. Ein heiterer Mensch ist nicht von äußeren Impulsen abhängig, sondern besitzt eigenständige, innere Kraft. Seine Stimmung ist ruhig und ausgeglichen. Die Bewegungen der zweiten Form sollen deshalb entspannt und flüssig durchgeführt werden, dabei aber fest und kraftvoll. Die Taeguk Ih-Jang umfasst komplizierte Stellungswechsel, um dem Schüler zu größerer Balance zu verhelfen.
Angriff
Dungjumok Bakkat Chigi | Faustrückenschlag zur Seite |
Palkup Ollyo Chigi | Ellenbogebaufwärtsstoß |
Palkup Naeryo Chigi | Ellenbogenabwärtsschlag |
Palkup Yop Chigi | Ellenbogenseitwärtsschlag |
Ap Palkup Chigi | Ellenbogenstoß nach vorn |
Palkup Dollyo Chigi | Ellenbogendrehstoß |
Palkup Dwiro Chigi | Ellenbogenrückwärtsschlag |
Abwehr
Godoro Sonnal Bakkat Makki | Handkantenblock mit Unterstützung |
Godoro Bakkat Makki | Außenblock mit Unterstützung |
Sonnaldung Bakkat Makki | Innenhandkantenblock von innen nach außen |
Pratzenkampf
Formen- oder wettkampforientiert. Beide Partner bewegen sich freikampfähnlich, wobei A die Pratze im Stand in verschiedenen Stellungen (Zielvorgabe) anbietet, sodass B verschiedene Techniken auf die Pratze ausführen muss.
formenorientiert - 7 Aktionen rechts / links (3x Hand-, 3x Fußtechniken). Vorführung des erweiterten technisch-taktischen Programms gegen Angriffe mit Halbkreisfußschlag.
Angriff
- Halbkreisfußschlag
Verteidigung
- siehe 7. Kup
- Seitwärts- / Rückwärtsfußstoß, Drehschlag
Verteidigungsprinzipien
- siehe 7. Kup
Übungen mit Rollenteilung
A = offensiv, B = defensiv-passiv (Ausweichen mit Deckung)
Übungen mit Aufgabenstellung
- B soll den Erfolg (Treffen) der Einzel-) Angriffe von A lediglich durch "Ausweichen auf der Linie" (vor- oder rückwärts) verhindern. A greift mit freier Technik an.
- A wird als Angreifer festgelegt auf die Bewegungskombination "Drehung und Halbkreisfußschlag", bleibt jedoch frei in der Wahl der Auslage und damit der Drehrichtung. B soll sich durch verteidigen durch "Ausweichen - seitlich" aus der Körperdrehrichtung des Angreifers herausbewegen. Durch diese "spielerische" Übung muss sich B durch "Verlassen der Linie" verteidigen (im Gegensatz zum "Ausweichen auf der Linie").
- 1 x 1 nachzeitig A: Angriff. B: Ausweichen und wiederkommen
- 2 x 2 nachzeitig mit Eigensicherung und vorgegebenen Techniken. Nach dem Ausstieg sollten sich die beiden Partner in freikampfähnlicher Bewegung (ohne Technik) weiterbewegen und von hier aus wieder in 2 x 2 einsteigen.
Ziel der Übung ist es, dass der Angreifer lernt, Technikkombinationen in seinen Angriff einzubauen und danach wieder verteidigungsbereit zu sein.
Selbstverteidigungstechniken, die nicht taekwondo-spezifisch sind
- Hebeltechniken
- Fußfeger
- Wurftechniken
- einhändiges Würgen von vorn
- Schwitzkasten seitlich / von vorn
- zweihändiges Würgen von vorn / hinten / seitlich
- Unterarmwürgegriff von hinten
- Ziehen am Kragen von hinten mit gestrecktem Arm
- Konter aus der Nahdistanz gegen Angriffe aus langer und mittlerer Distanz
Anwendung dieser SV-Techniken aus abgesprochenen Situationen heraus, d. h. der Eingang (Angriffstechnik) ist dem Verteidiger bekannt und der Angreifer leistet keinen Widerstand.
Bei der Anwendung von Fußfegern (in Verbindung mit Schulterzug, sodass der Angreifer zu Fall kommt) sowie bei Wurftechniken ist auf Fallschule sowie Absicherung durch Matten zu achten.
Das Brechen des Gleichgewichtes kann durch schieben oder ziehen des Körpers (evlt. beides in schneller Folge), Fußfeger oder diverse Hebel erreicht werden. Der Vorteil dabei besteht darin, dass der Gegner abgelenkt ist und man selber in der Lage, ist Folgetechniken anzusetzen. Der Gegner kann zu Boden gebracht werden (evtl. sogar hart auf den Boden Aufschlagen lassen) um ihn dort zu fixieren, oder die gewonnene Zeit für eine Flucht genutzt werden. Sollte man selber dabei zu Boden gehen ist es vorteilhaft, beim Fallen auf dem Angreifer zu landen. Kann das nicht realisiert werden, sollte sofort eine Abwehrstellung eingenommen werden, die eine Verteidigung am Boden (z.B. durch Treten) ermöglicht.
Hebeltechniken können sich gegen alle Gelenke richten. Unter Ausnutzung der Hebelgesetze wird das Gelenk in eine unnatürliche Richtung oder über das Ausmaß der normalen Bewegung hinaus bewegt. Der Gegner kann durch den entstehenden Schmerz unter Kontrolle gebracht werden oder das Gelenk so geschädigt werden, dass er kampfunfähig ist.
Bei einem Stoß ist die Bewegungsrichtung eine Gerade zum Gegner hin (z.B. Fauststoß). Ein Schlag erfolgt über eine Kreisbahn zum Gegner.
Ausweichen auf der Linie bedeutet, dass sich der Verteidiger passiv verhält, vor dem Angriff "zurückweicht" und so praktisch taekwondospezifisch mit einem (oder mehreren) Rückwärts-Step(s) einen Treffer nicht zulässt.
Eine weitere passive Reaktion auf einen Angriff ist das Ausweichen über das Verlassen der Linie. Verlassen der Linie bedeutet, dass der Angegriffene nicht zurückweicht. Vielmehr weicht er dem Angriff mit bspw. einem Seitwärts-Step aus.
Der Vorteil dieser Ausweichmöglichkeit gegenüber dem Zurückweichen besteht darin, dass die für einen Konter (aktive Verteidigung) erforderliche Distanz bereits besteht und die Kontertechnik unmittelbar erfolgen kann.
Verhältnismäßigkeit der Mittel heißt, dass in einer Notwehrsituation (vgl. 7. Kup) für die Notwehrhandlung das relativ mildeste Mittel zu wählen. Juristen sprechen hierbei vom "Übermaßverbot".
Der Angegriffene muss er sich jedoch auf Risiken bei der Verteidigung nicht einlassen. Ebenso ist eine "Flucht" nicht zwingend geboten, da das Recht dem Unrecht nicht weichen muss. Dennoch sollte sofern möglich auch eine Flucht in Erwägung gezogen werden, da diese bei Erfolg im Vergleich zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung das intelligentere Mittel ist.
Entsprechend der relevaten Techniken (siehe Handtechnicken, Fußtechniken und Stellungen).
Der Träger ist am Ende der Anfängerstufe angekommen.
Bisher geprüfte Grundschultechniken, insbesondere erlernte Formen.
Pratzenkampf
formen- oder wettkampforientiert
A: Pratzenhalter, B soll 2 Mal die Pratze treffen, dabei kann die 1. Technik festgelegt sein (z. B. 1. Technik mit dem vorderen Bein) und die 2. Technik entsprechend dem Pratzenangebot erfolgen.
formenorientiert - 10 Aktionen rechts / links (4x Hand-, 4x Fußtechniken). Vorführung eines technisch-praktischen Programms gegen Angriffe mit Halbkreistritt.
Verteidigung
- wie beim 6. Kup
- Erweiterung des technisch-taktischen Programms
Verteidigungsprinzipien
- wie beim 6. Kup
Übungen mit Rollenteilung
A = offensiv, B = defensiv-aktiv (führt Gegentechniken vor-, gleich- und nachzeitig aus)
Übungen mit Aufgabenstellung
A greift B mit freier Technik an, B verteidigt sich aktiv auf der Linie, d. h. vor- oder rückwärts gehend wie folgt:
-
1 x 1 vorzeitig mit abgesprochenen Techniken
Die Partnerübung wird mit Halbkreisfußschlag 1 x 1 nachzeitig begonnen. A unterbricht mit einer vor- oder gleichzeitigen Gegentechnik den Rhythmus und "steigt somit aus der ursprünglichen Aufgabe aus".
Bei dieser Übung kommt es zur flüssigen Anwendung des Programms von Gegentechniken gegen den Angriff mit Halbkreisfußschlag, wie es bei den vorhergehenden Graduierungen innerhalb des 1-Schritt-Kampfes einstudiert und vorgeführt worden ist. -
1 x 1 x 1 nachzeitig (A:B:A)
A 1: Angriff, B: ausweichen und wiederkommen, A 2: seinerseits nach dem eigenen Angriff sofort ausweichen (Treffer des Zurückschlagens von B vermeiden) und wiederkommen.
1 x 1 x 1 nachzeitig heißt, bzgl. der eigenen Verteidigung ist nur der sog. "Nachschlag" erlaubt.
Ziel der Übung ist es, dass der Angreifer lernt, unmittelbar nach seinem Angriff wieder beweglich und verteidigungsbereit zu sein.
Langsamens Lösen von SV-Angriffen und Anwendung von SV-Techniken bis zum Festlegen des Angreifers.
Ein abgesprochenes und einstudiertes Programm gegen Angriffe aus der Nahdistanz wird langsam und ohne Widerstand des Partners vorgeführt (Umklammern von vorn / hinten: Arme eingeschlossen / Arme frei, Doppelnelson in aufrechter / nach unten gedrückter Stellung).
Die dritte Form wird symbolisiert durch das Zeichen "Ra" und entspricht dem Bild des Feuers. Das Feuer gibt den Menschen Wärme und Licht. Es kann aber Furcht und Schrecken verbreiten. Die Techniken dieser Form müssen mit Eifer und Enthusiasmus ausgeführt werden. Wie beim Flackern einer Flamme variieren die Bewegungen der Sam-Jang mit Energieausbrüchen zwischen schnelleren und langsameren Bewegungen. So folgen z. B. auf die Ap-Chagis sofort schnellere Doppelfauststöße.
Murup Chigi | Kniestoß |
Huryo Chagi | Peitschenschlag |
Twio Ap Chagi | gesprungener Vorwärtsfußtritt |
Twio Dollyo Chagi | gesprungener Halbkreisfußtritt |
Tora Yop Chagi | gedrehter Seitwärtsfußtritt |
Angriff
Jebipum Mok Chigi | Schlag mit Handaußenkante zum Hals / Schwalbenform |
Pyonsonkut Sewo Chigi | Fingerspitzenstoß vertikal mit Nullo Makki |
Sonkut Ap Chirugi | Fingerspitzenstoß horizontal |
Du Songarak Ap Chirugi | Zweifingerstoß |
Olgul Dungjumok Ap Chigi | Schlag mit Faustrücken zum Gesicht |
Olgul Dungjumok Bakkat Chigi | Faustrückenschlag zur Seite |
Abwehr
Nullo Makki | Abwärtsblock mit Handballen |
Passive Verteidigung
Bei der passiven Verteidigung wartet der Verteidiger auf den Angriff, um darauf zu reagieren. Geschieht meist in einer Situation die nicht sofort als Angriff erkannt werden kann.
Aktive Verteidigung
Bei der aktiven Verteidigung wird bereits vor dem unmittelbaren Angriff selbst angegriffen. Besonders bei mehreren Angreifern empfehlenswert oder bei einem hinzukommen bzw. einer Hilfeleistung innerhalb einer Notwehrsituation.
Alle Techniken sollten rechts und links beherrscht werden. Es gibt Rechts- u. Linkshänder. In einer Selbstverteidigung oder Wettkampfsituation kann man sich seinen Gegner nicht aussuchen. Auch die aktuelle Position kann es verlangen, die weniger geübte Seite einzusetzen. Für einen Auslagen- oder Positionswechsel fehlt oft die Zeit.
Entsprechend der relevaten Techniken (siehe Handtechnicken, Fußtechniken und Stellungen).
Mann oder Frau zählt zu den Fortgeschrittenen, denn die Farbe Blau steht für den Himmel - und dem streckt sich die Pflanze entgegen.
* formenerklärend: bei den Partnerübungen werden Bewegungsfolgen aus einer Poomse entnommen und in das Ilbo Taeryon eingefügt. Dabei können Technik-Veränderungen durchaus stattfinden. Ilbo Taeryon-Techniken müssen beidseitig beherrscht werden, das bedeutet, es wird sowohl links- und rechtsseitig angegriffen, wobei die gezeigten Techniken unterschiedlich sein können.
Bisher geprüfte Grundschultechniken, insbesondere erlernte Formen.
Die Bewegungen der Taeguk Sa-Jang stellen einen erheblichen Fortschritt gegenüber den ersten drei Formen dar. Ihr Symbol "Jin" steht für den Donner. Donner und Blitze flößen dem Menschen Furcht ein. Der Donner steht für Neubeginn und Bewegung, bedeutet aber gleichzeitig auch Kraft und Macht. Das Prinzip des Donners kommt in den kräftigen Stellungen mit selbstbewussten Block- und Schlagbewegungen zum Ausdruck. Wie der Donner Regen mit sich bringt und so die Luft bei einem Gewitter bereinigt, so beginnt die Sa-Jang, dem Schüler das richtige Verständnis der Taekwondo-Techniken zu vermitteln.
Mom (Pandae) Dollyo Chagi | Fersendrehschlag |
Twio Yop Chagi | gesprungener Seitwärtsfußtritt |
Twio An Naeryo Chagi | gesprungenerAbwärtsfußtritt von außen nach innen |
Twio Bakkat Naeryo Chagi | gesprungener Abwärtsfußtritt von innen nach außen |
Angriff
Kaljabi Mok Chigi | Schlag mit Daumen-Zeigefinger-Spanne zum Hals |
Olgul Mejumok Naeryo (Mok) Chigi | Faustaußenseite-Kopfschlag abwärts (Halshöhe) |
Momtong Palkup Pyojok Chigi | Ellenbogenschlag zum Körper auf den Punkt |
Abwehr
Godoro Sonnal Bakkat Makki | Handkantenblock mit Unterstützung |
Godoro Bakkat Makki | Außenblock mit Unterstützung |
Bantangson Ollyo Makki | Aufwärtsblock mit Handballen |
Otgoro Arae Makki | Kreuzblock nach unten |
Otgoro Olgul Makki | Kreuzblock nach oben |
(Momtong-) Batangson An Makki | Körperinnenblock mit Handballen |
Murup Makki | Knieabwehr |
Apkkoa Sogi | Überkreuzstellung - Seitwärtsbewegung (unterstützender Fuß vorne) |
Dwitkkoa Sogi | Überkreuzstellung - Vorwärtsbewegung (unterstützender Fuß hinten) |
formenerklärend - 10 Aktionen rechts / links (4x Hand-, 4x Fußtechniken)
Techniken aus den Formen 1 - 4
Übungen mit Rollenteilung
A = offensiv, B = defensiv-passiv oder defensiv-aktiv
Übungen mit Aufgabenstellung
- 1 x 1 vorzeitig, wobei mehrere vorgegebene Techniken zur Auswahl stehen
- 1 x 1 x 1 nachzeitig, gleichzeitig, vorzeitig bei freier Technikwahl
Ziel der Übung ist es, dass der Angreifer lernt, unmittelbar nach seinem Angriff wieder beweglich und verteidigungsbereit zu sein.
Programm wie beim 5. Kup mit freier Abwehr aus allen Distanzen (Würgen am Boden seitlich/von hinten (hinter dem liegenden Opfer sitzend)/rittlings (auf dem Opfer)/Verteidiger auf dem Bauch liegend/rittlings sitzend auf den Armen und Würgen am Hals/fassen am Revers am Boden zwischen den Beinen). Jedoch sollte der Angriff einmal langsam und einmal schnell vorgeführt und gelöst werden.
Durch dieses schrittweise Heranführen über den 6. und 7. Kup sowie über die längere Übungszeit dieses Programms (5. und 4. Kup) erreicht der Prüfling eine höhere Sicherheit, welche wiederum eine wichtige Voraussetzung für eine wirkungsvolle SV ist.
1 Technik: Ap Chagi / Dwit Chagi / Sonnal Bakkat Chigi
Bei formenerklärenden Partnerübungen werden Bewegungsfolgen aus einer Poomse entnommen und in das Ilbo Taeryon eingefügt. Dabei können Technik-Veränderungen durchaus stattfinden. Ilbo Taeryon-Techniken müssen beidseitig beherrscht werden, das bedeutet, es wird sowohl links- und rechtsseitig angegriffen, wobei die gezeigten Techniken unterschiedlich sein können. Dadurch soll das Verständnis der zwangsläufigen Abfolge einer Verteidigungshandlung und dem Aspekt der für Taekwondo typischen Defensiv-Haltung - erst passive Verteidigung (Block oder Ausweichen), dann aktive Verteidigung (Konter/Gegenangriff) geweckt und gestärkt werden. Da sich diese Bewegungsabläufe in jeder Poomse wiederholen, sind formenerklärende Ilbo Taeryons eine gute Ergänzung zu den formenorientierten Übungen.
Intelligentes Wettkampfverhalten setzt eine Wettkampfstrategie voraus. Unter Wettkampfstrategie versteht man das taktische Vorgehen während eines Wettkampfes. Sie beinhaltet einen schon vor dem Wettkampf erstellten Plan über Vorgehen und Verhalten während des Kampfes. Eine sportliche Taktik / Strategie ist die Gesamtheit der sportlichen Handlungen, die unter Beachtung
- der Wettkampfregeln
- des Gegnerverhaltens sowie
- der äußeren Bedingungen
auf die volle Nutzung der eigenen Leistung im Sinne eines bestmöglichen Wettkampfergebnisses oder einer optimalen Leistung ausgerichtet sind.
Die konkrte Handlung läuft in 5 Phasen ab:
- Wahrnehmung der Situation
- Interpretation der Situation
- Erstellen eines Aktionsprogramms
- Umsetzung des Aktionsprogramms
- Ergebnisanalyse
Beispiele:
- direkter Angriff (ohne Vorbewegung), z. B. Paltung Hinterfuß
- Angriff mit Vorbewegung, z. B. Auslagewechsel-Paltung Hinterfuß
- Finte (indirekter Angriff), z. B. Doppel-Paltung, wobei 1. Kick nur der Täuschung dient
- direkter Konter (ohne Vorbewegung), z. B. Dwit-Chagi gegen Paltung
- provozierter Konter (Gegner locken), z. B. Paltung provozieren und diesen mit Doppel-Paltung abkontern
Dei der Planung der Strategie ist der gegenerische Kampfstil zu berücksichtigen (z. B. Konterkämpfer). Die Strategie ist mit dem Coach abzustimmen und wird im eigentlichen Wettkampf häufig durch diesen vorgegeben bzw. empfohlen.
Entsprechend der relevaten Techniken (siehe Handtechnicken, Fußtechniken und Stellungen).
Der Fortgeschrittene hat sein Können erneut unter Beweis gestellt.
Bisher geprüfte Grundschultechniken, insbesondere erlernte Formen.
Die fünfte Form wird durch das Symbol "Son" des Windes versinnbildlicht, der schnell und kraftvoll ist, dabei aber unsichtbar. Trotz Stürmen und Tornados hat der Wind eigentlich eine gute Bedeutung. Der Wind verteilt die Saat über die Felder und zerstreut dunkle Wolken. Er symbolisiert die Kraft der Zerstörung, und die des Aufbaus. Die Bewegungen umfassen schnelle und plötzliche Richtungswechsel. Der Ellenbogenschlag und die Hammerfaust werden hier eingeführt. Das Prinzip des Windes wird durch die Wischbewegung der Hammerfaust und am Ende beim Gleiten in die Kreuzstellung dargestellt.
Angriff
Wiederholung der Techniken bis 4. Kup
Abwehr
Olgul (Jebipum) Han Sonnal Bakkat Makki | Gesichtsblock mit Handaußenkante / Schwalbenform |
Sonnal Godoro Bakkat Makki | Handaußenkanteblock mit Unterstützung |
formenerklärend - 10 Aktionen rechts / links (4x Hand-, 4x Fußtechniken)
Techniken aus den Formen 1 - 5, sowie Übungen, welche zur Taekwondo-SV hinführen
Übungen mit Rollenteilung
A = offensiv, B = defensiv-aktiv sowohl "auf der Linie" als auch mit "Verlassen der Linie"
Übungen mit Aufgabenstellung
- 2 x 1 nachzeitig, gleichzeitig
- Sparring mit einfacher Aufgabenstellung
B verhält sich aktiv im Rahmen der Defensiv-Strategie und soll durch entsprechend unberechenbares Verhalten die Erfolgswahrscheinlichkeit des offensiven A wesentlich einschränken.
A wird durch das strategisch-taktische Verhalten von B seinerseits zur Optimierung der Offensiv-Strategie gezwungen. Das heißt zum einen, dass er einen Angriff für B unberechenbar aufbauen muss und zum anderen, dass der Angriff ganzheitlich abgesichert ist (Angriffsvorbereitung, -durchführung und -abschluss). Dadurch kann A zeigen, dass er die Offensiv-Strategie beherrscht.
Freie Abwehr von Angriffen aus der langen, mittleren und Nahdistanz sowie aus Bodenlage.
Bei Bodenlage liegt der Angegriffene am Boden und muss dafür sorgen, dass der Angreifer ihm nicht zu nahe kommt. Es empfiehlt sich, am Boden liegend kickbereit auf den Angreifer zu warten.
je 1 Hand- und Fußbruchtest
- Hand: Sonnal Bakkat Chigi / Palkup Chigi
- Fuß: Dollyo Chagi / Yop Chagi / Twio Ap Chagi
Um bei dieser taktischen Vorgabe zu punkten, muss der Angreifer eine Offensiv-Strategie wählen, z. B. einen unberechenbaren Aufbau seiner Angriffe (häufiger Technik- / Auslagenwechsel).
Ausgangssituation
Der Verteidiger verhält sich aktiv im Rahmen der Defensiv-Strategie und schränkt durch entsprechend unberechenbares Verhalten die Erfolgswahrscheinlichkeit des offensiven Angreifers wesentlich ein.
Folgen für den Angreifer
Der Angreifer wird durch das strategisch-taktische Verhalten des Verteidigers zur Optimierung der Offensiv-Strategie gezwungen. Das heißt zum Einen, dass er seine Angriffe unberechenbar aufbauen muss und zum anderen, dass diese Angriff ganzheitlich abgesichert ist (Angriffsvorbereitung, -durchführung und -abschluss). Dadurch kann der Angreifer zeigen, dass er die Offensiv-Strategie beherrscht.
Ein indirekter Angriff wird durch eine Finte (Scheinangriff) eingeleitet. Diese erste Technik dient dabei lediglich der Täuschung und leitet gleichzeitig den direkten Angriff ein.
Gemeinsamkeiten / Unterschiede Technik Finte
Im Unterschied zur tatsächlichen Technik wird bei einer Finte der Kick lediglich im Ansatz angetäuscht, z. B. wird das Knie wie bei einem vollständig ausgeführten Kick hoch und nach vorne gebracht, um beim Gegner den Eindruck eines Angriffs zu vermitteln.
"Modern" steht hier für den Vollkontakt-Wettkampf. Da viele den Wettkampf als sportliches Taekwondo-Highlight verstehen, ist auch das Training häufig einseitig als Wettkampf-Training ausgerichtet. In der Konsequenz bedeutet dies, dass der traditionelle Bereich, insbesondere der Formenlauf, häufig unzureichend Trainingsbestandteil ist. Um diesem Aspekt Rechnung zu tragen, wurde vor einigen Jahren ein Wahlpflichtbereich bei den Kup-Prüfungen eingeführt. Ab dem 8. Kup kann jeder Prüfling, ob er
- formenorientiert (traditionell)
- wettkampforientiert (modern)
- oder in beiden Wahlpflichtbereichen
geprüft werden möchte.
Technikausführung traditionell
Die Übungen werden ausschließlich in traditionellen Stellungen als klassische Grundschultechniken und ohne bzw. mit leichtem Kontakt ausgeführt.
Technikausführung modern
Technikausführung insbesondere bei Freikampf- und Schrittkampfübungen wettkampforientiert, dass heißt aus frei wählbaren Stellungen und Situationen heraus unter dem Einsatz von Freikampftechniken. Hierbei ist leichter Kontakt gefordert.
Der Angegriffene liegt am Boden und muss dafür sorgen, dass der Angreifer ihm nicht zu nahe kommt. Es empfiehlt sich, am Boden liegend kickbereit auf den Angreifer zu warten.
-
Angreifer steht, Verteidiger ist am Boden:
- Aufstehen unter Eigensicherung und Verteidigungsstellung einnehmen
- Verteidigungspositionen in Bodenlage
- Treten und Schlagen in Bodenlage
-
Angreifer und Verteidiger sind am Boden:
-
Verteidiger: Rückenlage, Beine geschlossen
Angreifer: Reitsitz, Würgen mit angewinkelten Armen -
Verteidiger: Rückenlage, Beine auseinander
Angreifer: kniet zwischen den Beinen, würgt mit gestreckten Armen -
Verteidiger: Rückenlage
Angreifer: würgt von der Seite oder von hinten (Kopfseite)
-
Verteidiger: Rückenlage, Beine geschlossen
Entsprechend der relevaten Techniken (siehe Handtechnicken, Fußtechniken und Stellungen).
Rot steht für die Sonne, die über dem Himmel strahlt.
Taekwondo-Kämpfer sind erstmals gewarnt: Da kann einer schon was.
Bisher geprüfte Grundschultechniken, insbesondere erlernte Formen.
Das Symbol "Kam" des Wassers kennzeichnet diese Form. Taeguk Yuk-Jang greift die Eigenschaften des Wassers auf: "Schwaches überwindet das Starke, Weiches überwindet das Harte". Wie das Wasser, dass formlos immer bergab fließt und alle Widerstände besiegt, fließen die Bewegungen der Poomse ineinander über. Der Schüler muss die sechste Form flüssig und mit sanfter Zuversicht ausführen, so als ob jede Bewegung eine natürliche Reaktion auf ein Hindernis oder eine Schwierigkeit ist, die es zu überwinden gilt. Die ungewöhnlichen Bewegungen der beiden Drehkicks, die hier zum ersten Mal auftauchen, erinnern daran, dass der Schüler sich - wie das Wasser - in jede Richtung bewegen kann.
Bituro Chagi | Außendrehtritt |
Baldabak Pyojok Sewo Chagi | Tritt mit senkrechter Fußsohle auf den Punkt |
Angriff
Momtong Du Jumok Jechyo Jirugi | beide umgedrehten Fäustestoßen zur Körpermitte |
Momtong Murup Ollyo Chigi | Knie schlägtaufwärts gegen Solarplexus |
Abwehr
Gawi Makki | Scherenblock |
Dubon Gawi Makki | doppelter Scherenblock |
Bom Sogi | Tigerstellung / kleine Rückwärtsstellung |
Hakdari Sogi | Kranichbeinstellung |
formenerklärend - 10 Aktionen rechts / links (4x Hand-, 4x Fußtechniken)
Techniken aus den Formen 1 - 6 sowie Übungen mit einem technisch höheren Schwierigkeitsgrad
freies Sparring mit technischen (mit bestimmten Techniken angreifen / kontern) und taktischen Aufgabenstellungen
Ziel der Aufgabe
Die Aufgabe bleibt durch die Aufgabenstellung im Gegensatz zum sog. "freien Kampf" in ihrer Komplexität reduziert, daher eher lösbar für den Prüfling sowie besser zu beurteilen durch den Prüfer. In dieser Stufe der Ausbildung sollen nun sowohl Offensiv- als auch Defensiv-Strategie im Rahmen ihrer gesamten Möglichkeiten praktiziert werden.
SV-Angriffe mit einem Stock (60-100 cm) bzw. Messer Messer: Stich von oben zum Kopf / Hals / Rumpf von außen nach innen / innen nach außen bzw. diagonal, zum Solarplexus, verdeckter Messerangriff (Messer liegt am Unterarm an und vollführt Schnittbewegung zum Hals)
Mögliche Stock-Angriffe
- von außen / innen zum Rumpf
- von außen / innen zum Kopf
- von außen / innen zum Knie
- von oben direkt zum Kopf
- Stich zum Solar-Plexus
Mögliche Messer-Angriffe
- Stich / Schnitt von außen / innen zum Hals - Klinge aufwärts
- Stich / Schnitt von außen / innen zum Rumpf - Klinge aufwärts
- Stich zum Solar-Plexus - Klinge aufwärts
- Stich im Halbkreis von außen zur Schulter - Klinge aufwärts
- Schnitt diagonal von Schulter zur Hüfte beidseitig - Klinge aufwärts
- Stich von oben zum Kopf - Klinge abwärts
- Stich von außen / innen zum Rumpf - Klinge abwärts
- verdeckter Messerangriff (Messer liegt am Unterarm, Schnittbewegung zum Hals - Klinge abwärts
Angriffe mit einem Messer bzw. Stock stehen im Gegensatz zu den (konstruierten) Anforderungen der vorhergehenden Ausbildungsstufe. Während dort eine SV-Situation dargestellt wurde, in welcher der Angriff unvermeidbar bzw. bereits durchgeführt war, ist der Verteidiger hier gezwungen, den Angriff durch rechtzeitiges Ausweichen in Verbindung mit einer sichernden Abwehrbewegung zu vermeiden. Im Eingang entspricht diese SV-Situation also dem 1-Schritt-Kampf. Somit stellt diese Form des Angriffs in Verbindung mit der jetzt notwendigen Verteidigung innerhalb der Ausbildung eine Hinführung zur SV mit taekwondo-spezifischen Mitteln (Taekwondo-SV) dar.
je 1 Hand- und Fußbruchtest
- Hand: Sonnal Bakkat Chigi / Baro o. Bandae Jirugi
- Fuß: Dollyo Chagi / Tora Yop Chagi / Twio Yop Chagi / Dwit Chagi
Halten und Klammern
Hier handelt es sich um Angriffe aus der Nahdistanz (kurze Distanz), die durch bisher erlernte SV-Techniken abgewehrt werden können (vgl. SV-Programm ab 5. Kup)
Messer / Stock
Messer und Stock sind Waffen und damit Hilfsmittel, welche den Angriff in Wirkung und Gefährlichkeit um ein Vielfaches erhöhen. Beide Waffen verlängern den Arm des Angreifers unterschiedlich (Wirkungsbereich).
Messer
Der Wirkungsbereich einer Stichwaffe ist im Moment des Angriffs relativ klein. Durch diesen kleinen Aktionsradius bleibt der bewaffnete Angreifer sehr wendig und schnell. Dadurch kann eine Kette von gefährlichen Angriffen ohne übermäßige Ausholbewegungen erfolgen. Messer oder auch zerbrochene Flaschen werden so zu äußerst gefährlichen Stichwaffen.
Durch die Möglichkeit der schnellen Folge mehrerer Angriffe haben Stichwaffen tatsächlich einen großen Wirkungsbereich, der lediglich von der maximalen Reichweite des Arms begrenzt wird. Daher muss nach Möglichkeit ein Abstand zum Angreifer gesucht werden, der außerhalb des Wirkungsbereiches der Waffe liegt. Ist eine Flucht nicht möglich, sollte versucht werden, die Bedrohung frühstmöglich und mit absoluter Sicherheit abzuwehren. Nach einem angemessenen aber hartem Konter muss für die Eigensicherung die Entwaffnung stattfinden.
Stock
Anders als das Messer (Stichwaffe) gehört der Stock (und ähnliche Gegenstände) zu den Schlagwaffen. Die Stocklänge hat Einfluss auf dessen Wirkung. Die Intensität des Angriffs wird durch Ausholen und Beschleunigung bestimmt. Die größte Wirkung haben Schlagwaffen im Bereich der "äußeren" Hälfte. Je länger eine Schlagwaffe ist, desto kräftiger sind zwar die Hiebe, aber desto unhandlicher und langsamer wird sie (Ausholbewegung wird länger).
Der Wirkungsbereich ist größer als beim Messer, der Angreifer ist aber auch langsamer und weniger wendig. Da ein solcher Angriff in der kurzen Distanz seine Wirkung verliert, ist der Abstand schnellstens zu verkürzen, um so den Wirkungsbereich der Schlagwaffe zu verlassen. Der günstigste Moment hierfür ist während des Ausholens.
Im Strafrecht sind Notwehr und Rechtfertigender Notstand nur dann gegeben, wenn der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit beachtet wird und zur Gegenwehr das mildeste Mittel als angemessene Verteidigung wählt. Zur Wahrung dieses Rechtsgrundsatzes muss auf auf eine Ohrfeige anders reagiert werden als auf einen bewaffneten Angriff oder einen Angriff durch Mehrere.
Grundsätzlich sollte man sich möglichst nicht in eine Situation begeben, die sich später zu einer Notwehrsituation entwickeln kann. Zur Vermeidung der körperlichen Auseinandersetzung sollte man auch eine Flucht in Erwägung ziehen. Besteht diese Möglichkeit nicht, sollte der Angreifer durch Reden beschwichtigt werden, wobei man eine aggressive Ausstrahlung vermeiden sollte. Zeitgleich sollte eine sichere Position und ein möglichst großer Abstand zum Gegener gesucht werden. Dieser ist ständig zu beobachten. Selbst sollte man versuchen, ruhig zu bleiben und tief zu atmen. Bleibt es bei der gegnerischen Aggression, ist die Kampfstellung einzunehmen. Man sollte gelassen wirken und dennoch klarstellen, dass eine konsequente Verteidigung erfolgen wird.
Die letzte Stufe in der Notwehrsituation ist die Anwendung verhältnismäßiger Verteidigungstechniken. Unerwartete Angriffe erfodern sofortiges Handeln. Bei einer gefährlichen Notwehrsituation durch einen bewaffneten Angriff ist der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit auch dann gewahrt, wenn die Verteidigung vorzeitig (Angriff Stichwaffe) oder gleichzeitig (Angriff Schlagwaffe) erfolgt, da bei einem nachzeitigen Handeln der Angriff bereits erfolgreich angebracht wurde und insbesondere bei einer Stichwaffe die eigene körperliche Unversehrtheit bedroht oder eine lebensgefährliche Verletzung erfolgt sein kann. Zu keinem Zeitpunkt sollte der Gegener unterschätzt werden. Daher ist dieser auch in einer harmlos erscheinenden Situation ständig zu beaobachten, um auf jede mögliche Lage gefasst zu sein.
defensiv-passiv
- Ausweichen mit Deckung durch "Verlassen der Linie"
- Verteidigung mit Deckung durch "Ausweichen auf der Linie"
Bei der Defensiv-Passive Verteidigung (vgl. 5 Kup) wartet der Verteidiger auf den Angriff, um darauf zu reagieren. Dies geschieht meist in einer Situation, die nicht sofort als Angriff erkannt werden kann.
defensiv-aktiv
- Gegentechniken werden vor-, gleich- und nachzeitig ausgeführt
- Verteidigungsprinzip ausweichen und wiederkommen
Defensiv-Aktives Verhalten im Rahmen der Defensiv-Strategie (vgl. 5. / 3. Kup) schränkt durch entsprechend unberechenbares Verhalten die Erfolgswahrscheinlichkeit des offensiven Angreifers wesentlich ein.
Bei der aktiven Verteidigung wird bereits vor dem unmittelbaren Angriff selbst angegriffen. Besonders bei mehreren Angreifern empfehlenswert oder bei einem hinzukommen bzw. einer Hilfeleistung innerhalb einer Notwehrsituation.
Mit beiden Mitteln soll der Wettkampf trainiert werden. Hierbei wird eine vorgegebene Rollenverteilung als Vorstufe zum Freikampf trainiert.
Vorgabe der Aufgabenstellung (Rollenteilung)
Vorteil dieser Methode gerade bei Wettkampfeinsteigern ist, dass die zu lösende Aufgabe weniger komplex ist als die realistische Wettkampfsituation. Beide Partner kennen anfangs die taktische Aufgabestellung des Partners und können so effektive Kombinationsmöglichkeiten trainieren.
Folgende Rollenteilung (aus Sicht des Angreifers) ist möglich:- passiver Gegner
- aktiver Gegner mit feststehender gegnerischer Reaktion
- aktiver Gegner mit alternativer gegnerischer Reaktion
- aktiver Gegner mit variabler Reaktion (ohne Vorgabe)
Freikampf
Werden trainierte Wettkampfsituationen mit Aufgabenstellung beherrscht, kann zum Training unter Wettkampfbedingungen übergegangen werden.
- wettkampfmäßiges Sparring in Standardsituationen
- wettkampfmäßiges Sparring mit alternativer (einfacher) Aufgabenstellung
- freies Sparring mit freier Kombinationswahl
- vom Leichten zum Schweren
- vom Bekannten zum Unbekannten
- vom Einfachen zum Komplexen
Lernphase 2: Eintwicklung der Feinkoordination
Lernphase 3: Stabilisierung der Feinkoordination / Entwicklung der Feinstkoordination (variable Verfügbarkeit)
Methodik
- Aneignung theoretischer Kenntnisse (z. B. erarbeiten taktischer Grundprinzipien)
- Varianten Lernen / Stabilisieren (Handlungspläne für komplexe Abrufbereitschaft stabilisieren)
- Lösungsmöglichkeiten optimieren (bei gleichen Situationen unter veränderten Bedingungen Alternativentscheidungen erarbeiten / treffen)
- Kampfhandlung optimieren (Lösen taktischer Aufgaben unter erschwerten Bedingungen)
Das Aufwärmtraining (Warm-Up) leitet die Trainingseinheit ein (Einstimmungsphase) und sollte ca. 1/3 der gesamte TE beinhalten. Sie soll die Sportler auf die zu erwartende Belastung im Hauptteil vorbereiten. Dazu ist es notwendig, dass der Ausgangspuls zu Beginn des Trainings langsam an den Belastungspuls (60 - 75% des max. Puls) herangeführt wird.
Ziel des Warm-Up
- physiologische Erwärmung
- psychologische Einstimmung
- "warm werden" der Gruppe
Prinzipien der Erwärmung
- Erwärmung der Organe und Muskeln
- Auswahl der Übungen vorbereitend auf die folgende Belastung
Wirkung der Einstimmung
- erhöhte Übungsbereitschaft erreichen
Das Aufwärmtraining ist vom Trainer so zu gestalten, dass grundsätzlich eine Vielzahl von Muskelgruppen angesprochen wird. Hierfür bieten sich Laufformen an, da so rd. 60% aller Muskeln beansprucht werden. Aber auch andere Bewegungsformen und Spiele (noch vorheriger Grunderwärmung) kommen als Gestaltungselemente in Betracht.
Speziell für die anstehende Belastung im Hauptteil sind diese Muskeln intensiver zu beanspruchen. Im Taekwondo werden sportartbezogen grundsätzlich die Beinmuskeln mehr beansprucht und sind so auch intensiver zu kräftigen und zu erwärmen. Dem Aufwärmtraining ist das Stretching anzuschließen, um die Muskulatur locker und geschmeidig zu halten. Das Stretching, welches z. B. über die Funktionsgymnastik erfolgen kann, ist Bestandteil der Warm-Up-Phase.
Der Übungsleiter sollte die Stimmung der Gruppe und der einzelnen Teilnehmer aufnehmen, diese anleiten, Anregungen zur Optimierung geben und die Teilnehmer ggf. mit einbeziehen. Sein Auftreten und Verhalten soll sachlich und positiv sein.
Im Hauptteil erfolgt häufig eine optimale Belastung der Gruppe, wodurch muskuläre Reize gesetzt werden. Parallel dazu muss dem beanspruchten Körper auch in der Belastungsphase optimal Energie bereit gestellt werden.
Dies erfolgt durch eine erhöhte Kreislauftätigkeit und den erhöhten Belastungspuls, um die Muskulatur mit Sauerstoff als Energiequelle zu versorgen. Diese Energiebereitstellung erfolgt durch die Blutbahn. Durch eine erhöhte Atemfrequenz gelangt der benötigte Sauerstoff über die Lunge in die Blutbahn. Das Kreislaufsystem transportiert den Sauerstoff zu den Muskeln. Durch den erhöhten Sauerstoffbedarf steigt der Puls, wodurch das mit Sauerstoff angereicherte Blut die Muskeln schneller erreicht.
Belastungspuls und die damit einhergehende Bereitstellung des Stress-Hormons Adrenalin müssen vor Ende des Trainings wieder auf Normalniveau "zurückgefahren" werden. Dies wird durch eine ruhige Ausklangphase der Trainingseinheit, dem Cool-Down erreicht. Hier haben sich folgende Übungsformen bewährt:
- Auslaufen (ggf. gebildetes Laktat wird teilweise bereits aus dem Muskel abgeführt)
- Dehnungsgymnastik (kontrahierte Muskulatur soll entspannen)
- Entspannungstraining
- Massage
Ziel:
- Abbau von Konzentrationen und emotionaler Spannung
- Regenerationseinleitung im psychischen Bereich
Das Cool Down wird häufig vernachlässigt oder überhaupt nicht durchgeführt. Häufig kommt es bis zum Ende Trainingseinheit zu einem "Wunsch-Spiel", was Puls und Emotionen noch erhöht, welche dann mit in die Kabine genommen und ggf. dort "ausgewertet" werden. Bei richtigem Einsatz des Cool Downs wird die Regenerationszeit erheblich verkürzt und die Sportler sind früher wieder belastbar. Besonders wichtig ist diese Regenration, wenn mehrmals in der Woche trainiert wird.
Entsprechend der relevaten Techniken (siehe Handtechnicken, Fußtechniken und Stellungen).
Wer gerne schwarz sieht, hat es fast geschafft. Der Träger ist nun Dan-Anwärter.
Bisher geprüfte Grundschultechniken, insbesondere erlernte Formen.
Das Symbol "Kan" dieser Form steht für den Berg. Er drückt durch seine unverrückbare, mächtige Silhouette selbst Festigkeit aus, ist aber durch seine spirituelle Bedeutung auch ein Garant für den festen Bestand des Universums. In allen Kulturen, so auch in der asiatischen, werden Berge gerne als Sitz von Klöstern und Heiligtümern gewählt. In alter Zeit glaubte man, die Berge seien der direkte Sitz der Götter. Der Mensch trachtet seine Festigkeit dadurch zu erringen, dass er geht, wenn er muss, und anhält, wenn dies geboten ist. Der Berg ist beständig, so wie der Schüler es sein muss, wenn er die Techniken in der Tigerstellung beginnt. Die Techniken bei dieser Form werden oft als Mehrfachkombinationen aus einer einzigen Stellung heraus ausgeführt und zeigen, dass ein guter Schüler Balance und Stärke sowohl in der Ruhe als auch in der Bewegung haben muss.
Yop Chaolligi | Seitwärtsschwung |
Dubal Dangsan Ap Chagi | zweifacher Vorwärtstritt nacheinander im Sprung |
Twio Mom (Pandae) Dollyo Chagi | gesprungener Fersendrehschlag |
Angriff
Olgul Jumok Danggyo Tok Baro Chi Jirugi | ziehender Aufwärtsfauststoß zum Kinn |
Abwehr
Santul Makki | Zweiarmblock, kombinierte Oben- / Unten-Abwehr |
Dungjumok Santul Makki | Abwehr unten, Faustrückenschlag hinten |
formenerklärend - 10 Aktionen rechts / links (4x Hand-, 4x Fußtechniken)
Techniken aus den Formen 1 - 7 sowie freies Programm mit technisch höherem Schwierigkeitsgrad - im Sinne des Vorführungsprogramms für die Prüfung zum 1. Dan
freies Sparring, wobei technisch-taktische Aufgabenstellungen möglich sind
Hier handelt es sich um den sog. "freien Kampf". Dieser kann jedoch - wie es auch im Wettkampf der Fall ist - z. B. zwischen den einzelnen Runden mit technisch-taktischen Aufgaben verbunden werden. So kann man in der Prüfung z. B. 1 Runde frei kämpfen lassen, um dann für die 2. Runde entsprechende technisch-taktische Aufgaben zu stellen und deren Umsetzung zu überprüfen.
Das Stellen von technisch-taktischen Aufgaben kann "offen" oder "verdeckt" erfolgen. "Offen" heißt, dass beide Kämpfer die Aufgabe kennen während "verdeckt" bedeutet, dass jeder Kämpfer nur seine Aufgabe kennt - so wie es auch im Wettkampf der Fall ist. Die Aufgabe kann z. B. darin bestehen, die technisch-taktische Aufgabe des Gegners herauszufinden, diese zum Ende der Runde zu formulieren oder sich innerhalb der Runde auf diese Taktik entsprechend einzustellen (Gegentaktik). Ein derartiges Vorgehen ist innerhalb der Prüfung im Interesse der Ausbildung der Disziplin "Kampf" sinnvoll. Zu unterscheiden sind jedoch Breiten- und Leistungssportler z. B. in der Aufgabenstellung.
In Raumnot sowie bei Überraschungsangriffen.
SV-Situationen in Raumnot
Lösungsfindung, bevor Raumnot entsteht. Verteidiger:
- auf dem Rücken liegend
- mit dem Rücken zur Wand
- in der Ecke stehend
- auf /an einem Stuhl / Tisch sitzend
Da in diesen Situationen keine bzw. stark eingeschränkte Ausweichmöglichkeiten bestehen, ist der Verteidiger zur Anwendung von nicht taekwondo-spezifischen Verteidigungsmaßnahmen (siehe SV-Techniken) gezwungen - genauso wie nach "Überraschungsangriffen".
Überraschungsangriffe
Sind Situationen, in denen der Angriff nicht rechtzeitig wahrnehmbar ist und daher auch nicht vermieden oder mit taekwondo-spezifischen Maßnahmen beantwortet werden kann. Solche Situationen können im Alltag vorkommen und sind in der Prüfung zu konstruieren, z. B. Angreifer kommt von hinten / der Seite etc. Um die Angriffe trotz des Überraschungsmoments dennoch lösbar zu machen, müssen diese in der Prüfung auf Klammern, Halten, Würgen und Schubsen beschränkt werden.
je 1 Hand- und Fußbruchtest
- Hand: Sonnal Dung Chigi / Baro oder Bandae Jirugi
- Fuß: Pandae Dollyo Chagi / Twio Dollyo Chagi / Twio Dwit Chagi
Sportschäden
Sind Störungen durch häufig wiederkehrende Gewebsverletzungen bei oft noch gut erhaltener Funktion (Mikrotraumen), z. B. durch falsche Bewegungsabläufe oder Überbelastung, die sich letztendlich in einer langfristigen Funktionsstörung äußern können.
Sportverletzungen
Dagegen sind die beim Sport durch plötzliche ergebliche Gewalteinwirkung entstehenden Störungen von Struktur und Funktion des betroffenen Körperteils (Makrotraumen).
Erste Hilfe
Unter 1. Hilfe versteht man alle Maßnahmen für die Erstellung und Aufrechterhaltung der Transportfähigkeit eines Notfallpatienten, jegliche Hilfeleistung für Verletzte oder akut Erkrankte.
Grundsatz
Die ersten Minuten nach dem Unfall sind entscheidend.
Vorgehensweise bei Verletzungen im Rahmen der Ersten Hilfe
-
Klassifikation nach Verletzungsart nach z. B.
- Prellungen
- Blutungen
- Gelenkverletzungen
- Knochenbrüche
-
Klassifikation nach Lokalisation, z. B.
- Kopfverletzungen (Schädel-Hirn-Trauma)
- Rumpf- / Wirbelsäulenverletzungen
- obere Extremitäten (Schulter / Ellenbogen / Hand)
- untere Extremitäten (Fuß / Wadenmuskulatur / Knie / Oberschenkel / Achillessehne)
- kombinierte Verletzungen
- richtige Lagerung (ggf. stabile Seitenlage)
-
ggf. lebensrettende Sofortmaßnahmen
- Reanimation nach ABC-Regel
- Atemwege freilegen
- Beatmung einleiten
- Herzmassage durchführen (Bei vermutetem Herzstillstand wird ohne Pulskontrolle direkt mit 30 Kompressionen zur Herzmassage begonnen, gefolgt von 2 Beatmungen. Liegt der Kreislaufstillstand länger als fünf Minuten zurück, folgt die Defibrillation erst auf die Basisreanimation.)
- Blutungen stillen
- Alarmierung Rettungskräfte
- Wundverband bei Wunden
- Ruhigstellung bei Frakturen (Knochenbrüchen)
Grundsätzliche Vorgehensweise bei Sport-Notfällen
-
Erkennen
- bei verletzten Extremitäten Seitenvergleich (Unterschied in Länge / Dicke / Verlauf?)
- unterschiedliche Beweglichkeit / Schmerzempfindlichkeit / Belastungsfähigkeit?
- allgemeine Bewegungseinschränkungen (kann der Betroffene gehen / stehen / sitzen?)
- Schonhaltungen? (hinken / Schmerzstelledrücken / Hände an Leib pressen)
- veränderte Bewegungsabläufe? (fahrige, unkontrollierte Bewegungen / fehlende Präzision / eingeschränkte Leistungsfähigkeit)
-
Überlegen
- Zeit für rationale Analyse nehmen, unmögliche Fehler zu vermeiden
- kontrolliertes Handeln planen
-
Handeln
- Erste-Hilfe-Leistungengrundsätzlich so früh wie möglich
- neben der Betreuung muss der betroffene Sportler beobachtet werden, um ggf. veränderte Symptome zu erkennen
SV in Raumnot
Bei der Selbstverteidigung in Raumnot stellt sich das Problem, dass nicht alle Fluchtwege offen sind, der Bewegungsspielraum eingeschränkt ist und nicht alle Techniken einsetzbar sind. An der Wand ist ein Ausweichen nach hinten unmöglich. In einer Ecke ist eine weitere Fluchtrichtung versperrt. In der Bodenlage wirkt das Gewicht des Angreifers. Besonders gefährlich sind Situationen am Boden in denen der Angreifer noch Schläge mit der Hand, dem Ellenbogen oder den Knie ansetzen kann. Durch den soliden Unter- bzw. Hintergrund (Boden, Wand) wirkt die Wucht der Schläge ungebremst. Ist der Angreifer in einem Hebel unter Kontrolle, besteht immer noch die Gefahr, dass ein zweiter Angreifer hinzukommt und die eingeschränkte Bewegungsfreiheit ausnutzt.
SV gegen einen Überraschungsangriff
Bei Überraschungsangriffen ist vor allem die Gefahr sehr groß, dass ein Blocken des Angriffes nicht möglich ist (Reaktionszeit ca. 0,2 s). Die Wucht des Angriffs trifft unvorbereitet und man ist von einem Treffer benommen oder gar bewusstlos. Eine Gegenwehr gegen weitere Angriffe wird dadurch erschwert oder unmöglich.
Die individuelle Selbstverteidigung ist abweichend vom strafrechtlichen Tatbestand der Körperverletzung die zulässige Abwehr gegen eine Aggression, sofern die Grundsätze der Notwehr und die Verhältnismäßigkeit der Mittel gwahrt bleiben.
Die mit den verschieden Kampfsportarten im Zusammenhang stehenden Techniken beinhalten überwiegend in Übungen zur unbewaffneten Selbstverteidigung. Da zwischenmenschliches Konfliktpotential in der Regel auf engem Raum entladen wird, sind SV-Techniken grundsätzlich auf die zu erwartende Raumnot ausgerichtet.
Auch im Taekwondo verschmelzen einige Kampfkunstarten. Im Ergebnis finden neben taekwondo-spezifischen auch andere Techniken Verwendung.
Taekwondo-Selbstverteidigung (Hosinsul)
Hier findet man wenig Hebel- oder Wurftechniken. Vielmehr kommen einfache Block-, Schlag- und Fußtechniken zum Einsatz. Diese sind schneller zu erlernen und stehen den komplizierteren Techniken in nichts nach. So wird eine realistischer Umsetzung der TKD-Techniken trainiert. Oftmals fließen gerade hier auch andere Techniken (Hebel- oder Würge- oder Wurftechniken) aus anderen verwandten Stilen (z. B. Hapkido - koreanische Selbstverteidigungskunst der Meister) mit ein.
Obwohl Taekwondo eine waffenlose Sportart ist, werden bei den Fortgeschrittenen auch Abwehr-Aktionen gegen bewaffnete Gegner trainiert. Dies ist jedoch mit Vorsicht zu betrachten, da diese Abwehrtechniken über einen sehr langen Zeitraum antrainiert werden müssen.
Unterschied zu anderer Selbstverteidigung
Im Gegensatz zu anderen SV-Stilen beachtet die TKD-SV die rechtlichen Vorgaben und Deutschland, da sie grundsätzlich defensiv ausgelegt ist. Selbstverteidigungs- und Nahkampfsysteme wie Wing Tsun (China) oder Krav Maga (Israel) interpretieren eine wirksame Angriffs-Abwehr in der Regel über eine vorzeitige Verteidigungsstrategie und anschließender "Neutralisierung" des Angreifers, was sicher zu rechtlichen Fragen in Bezug auf eine Überschreitung der Notwehr führt. Taekwondo-SV geschieht nach dem Grundsatz: Vermeidung des Angriffs durch rechtzeitiges Ausweichen in Verbindung mit einer sichernden Abwehrbewegung.
Damit entspricht diese SV-Situation im Eingang dem Ein-Schritt-Kampf. Bei Raumnot bestehen in der Regel keine oder nur eingeschränkte Ausweichmöglichkeiten - die taekwondo-spezifischen Selbstverteidigung kann so nicht optimal eingesetz werden. Somit ist der Verteidiger zur Anwendung nicht einer taekwondo-spezifischen Selbstverteidigung gezwungen.
Grundsätzlich orientiert sich die TKD-SV im Eingang an dem Ein-Schritt-Kampf. Somit bieten bewährte Kombinationen aus diesem Prüfungsfach eine umfangreiche Plattform an Beispielen. Unter dem Aspekt der Verhältnismäßigkeit ist jedoch zu prüfen, ob eine finale Kontertechnik im konkreten Fall keine Überschreitung der Notwehr darstellt. Bspw. ist nach Befreiung eines einfachen Haltegriffs der nachträgliche Kick zu Kopf unverhältnismäßig. Eine finale Kontertechnik ist z. B. bei einem bewaffneten Angriff solange möglich, bis der Angreifer entwaffnet ist. In jeden Fall nicht von der Notwehr gedeckt ist die Entwaffnung, um anschließend mit Messer oder Stock auf den Angreifer loszugehen.
siehe 4. Kup => Theorie => Wiederholung Notwehrparagraph / Rechtsgrundlagen
- Lehrgänge auf Landesebene (Breitensport / Kader)
- Trainingslager auf Landesebene, Trainingslager auf Landesebene
- Kampfrichter-Ausbildung (Kampf / Technik)
- Trainer-Ausbildung (C / B)
Taekwondo ist die Summe aller Einzeldisziplinen. Schon unter diesem Aspekt wird der Zusammenhang aller Disziplinen deutlich.
Beispiele
- ohne exakte Grundschule keine Poomse / traditioneller Schrittkampf / Bruchtest möglich
- moderner Schrittkampf (wettkampfbezogene Kombinationen) bilden Grundstein für das Wettkampf-Training
"Do" als elementarer Namensteil des Taekwondo bildet und bezeichnet den geistigen Inhalt der Sportart. "Do" ist eng verwandt mit dem chinesischen Wort Dao (Tao) aus dem Daoismus. Dao ist die Natur, die übergeordnete Gesetzmäßigkeit des Universums, die nicht erfassbare Ordnung aller sichtbaren Veränderungen , die alle Dinge dem ewigen Werden und Vergehen unterwirft.
Beim "Do", was im Koreanischen wie im Japanischen Weg bedeutet, ist es wichtig die ideale innere Haltung oder Einstellung zu erreichen, seine Stärken und Schwächen zu finden. Taekwondo schult Körper und Geist. Das Erlernen der Kampftechniken ist eine Methode auf diesem Weg, der zum Ziel des Taekwondo führt:
- Persönlichkeitsentwicklung
- Vervollkommnung des Charakters
- Disziplin
- Fairness
- Respekt
- Ehrgeiz und Ehrfurcht
Diese Tugenden sollte man sowohl beim Training als auch im Alltag an den Tag legen.
Eine perfekte Taekwondo-Technik verlangt natürliche, schnelle Bewegungen, Atembeherrschung und Konzentration. Das ausdauernde Üben, um dieses Ziel zu erreichen, vermittelt die Einsicht zur Selbstdisziplin im Denken und Verhalten, fördert das Selbstvertrauen und die Achtung vor anderen Menschen.Taekwondo verlangt aufmerksames, geduldiges Üben, es lässt sich nicht theoretisch erlernen.
Dabei ist dieser Weg individuell verschieden, da jeder persönlich "Do" anders definiert. Das Ziel bleibt das gleiche.
Trainingsbeispiele
- Beim Betreten und Verlassen des Dojangs verbeugt der Sportler sich ehrfürchtig, um seine Verbundenheit zur Lehre des "Do" zum Ausdruck zu bringen
- Zweikampf-Übungen sind Partner-Übungen (den Gegener im Dojang gibt es nicht)
- Vor Beginn der Partnerübungen wird der Partner "abgegrüßt", um den kameradschaftlichen Ablauf der Übung anzuzeigen
- Fortgeschrittene Schüler helfen "Neueinsteigern" unaufgefordert in jeder Situation, um das Gefühl des Dazugehörens sie aufzubauen und sie schnell für TKD zu begeistern
Entsprechend der relevaten Techniken (siehe Handtechnicken, Fußtechniken und Stellungen).
Der Inhaber hat die farbigen Entwicklungsstufen durchlaufen und den Status eines Lehrers (Kyosah-nim) erreicht. Die DTU unterteilt hier in Leistungsgrade (1. bis 3. Dan) und Lehrergrade (ab dem 4. Dan). Träger des schwarzen Gürtel werden ab dem 4. Dan Meister (Sabum) genannt. Ab dem 5. Dan ist man Großmeister (Sabum-nim). Der 9. Dan ist der höchste, der in der koreanischen Kampfkunst vergeben wird. Der 10. Dan steht für eine Vollkommenheit, die eigentlich nicht erreicht werden kann. Daher trägt auch ein Großmeister den weißen Tobok, Zeichen lebenslangen Lernens.
Dem amtierenden WT-Präsidenten (World Taekwondo) wird der 10. Dan für das Bestehen seiner Amtszeit verliehen.
Bisher geprüfte Grundschultechniken, insbesondere erlernte Formen.
Das achte und letzte Symbol “Kon” der Taeguk steht für die Erde. Die Erde ist die Mutter des Lebens. Sie macht die Fruchtbarkeit und die Schöpfung des Himmels möglich.
- formenerorientiert - freies Programm in Angriff und Verteidigung mit technisch anspruchsvollem Schwierigkeitsgrad
- formerklärend - Techniken aus den Formen 1 - 8 mit höherem Schwierigkeitsgrad
freies Sparring, wobei technisch-taktische Aufgabenstellungen möglich sind
Hier handelt es sich um den sog. "freien Kampf". Dieser kann jedoch wie es auch im Wettkampf der Fall ist, z. B. zwischen den einzelnen Runden mit technisch-taktischen Auf-gaben verbunden werden. So kann man in der Prüfung z.B. 1 Runde frei kämpfen lassen, um dann für die 2. Runde entsprechende technisch-taktische Aufgaben zu stellen und deren Umsetzung zu überprüfen.
Das Stellen von technisch-taktischen Aufgaben kann "offen" oder "verdeckt" erfolgen. "Offen" heißt, dass beide Kämpfer die Aufgabe kennen während "verdeckt" bedeutet, dass jeder Kämpfer nur seine Aufgabe kennt - so wie es auch im Wettkampf der Fall ist. Die Aufgabe kann z.B. darin bestehen, die technisch-taktische Aufgabe des Gegners herauszufinden, diese zum Ende der Runde zu formulieren oder sich innerhalb der Runde auf diese Taktik entsprechend einzustellen (Gegentaktik).
Ein derartiges Vorgehen ist innerhalb der Prüfung im Interesse der Ausbildung der Disziplin "Kampf" sinnvoll. Zu unterscheiden sind jedoch Breiten- und Leistungssportler z. B. in der Aufgabenstellung.
freie Abwehr gegen unbewaffnete und bewaffnete Angriffe aus verschiedenen Distanzen (ansatzweise unter Zeitdruck, d. h. gegen mehrere Gegner)
3 Bruchtests mit verschiedenen Techniken
- Hiervon mindestens je eine Hand- und eine Fußtechnik, eine 2er-Kombination muss gezeigt werden.
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Erste-Hilfe-Lehrgang (8 Doppelstunden - nicht älter als 1 Jahr)
oder - Kampfrichterlehrgang